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Rebensburg beendet erfolgreiche Karriere
Überraschender Schritt der DSV-Athletin, die mit zwei Siegen und zwei weiteren Podiumsplatzierungen die erfolgreichste Rennfahrerin in Ofterschwang ist.
Ski-Rennfahrerin Viktoria Rebensburg hat nach 13 erfolgreichen Jahren ihre Karriere überraschend beendet. Nach ihrer schweren Verletzung im Frühjahr unmittelbar nach ihrem Abfahrts-Heimsieg in Garmisch-Partenkirchen habe sie nach den ersten Trainingseinheiten auf Schnee gemerkt, dass sie ihr absolutes Top-Niveau nicht mehr erreichen könne. Bei den Organisatoren des Ski-Weltcups in Ofterschwang sorgt der Rücktritt Rebensburgs für gemischte Gefühle. „Zum einen sind wir etwas betrübt, dass der deutsche Skisport eineinhalb Jahre nach dem Abschied von Felix Neureuther die nächste schillernde Figur verliert“, sagt OK-Präsident Michael Fäßler. „Auf der anderen Seite verbinden wir mit Vickys Rücktritt extrem schöne Erinnerungen an ihre Erfolge bei unseren Heim-Weltcups.“
Die Riesenslalom-Olympiasiegerin von 2010 war am Ofterschwanger Horn nämlich so erfolgreich wie an keinem anderen Hang im Ski-Weltcup-Zirkus. „Ihre Bilanz bei uns im Allgäu ist herausragend“, weiß auch Dominik Fritz, der Generalsekretär des Ski-Weltcups. „Hier hat sie sich immer besonders wohl gefühlt.“ Das spiegelt sich auch in den Ergebnissen wider: Rebensburg startete zwischen 2008 und 2018 sechs Mal in Ofterschwang und kletterte dabei viermal aufs Podium. Nach Rang 19 bei ihrem Ofterschwang-Debüt 2008 steigerte sich ein Jahr später auf Rang sechs. Im März 2012 jubelte sie gleich zweimal. Erst ließ sie die Slowenin Tina Maze und die Italienerin Irene Curtoni hinter sich, am Tag darauf triumphierte sie mit 26 Hundertsel Vorsprung auf Lindsey Vonn (USA) und 0,39 Sekunden vor Tina Maze ein zweites Mal. „Der Jubel im Ofterschwanger Skistadion war gewaltig“, erinnert sich Hanspeter Schratt, Geschäftsführer der Bergbahnen, „das waren Freudentage für den deutschen Skisport, wie man sie in den letzten Jahren nicht oft erlebt hat.“
2013 bestätigte Rebensburg, dass Ofterschwang zu ihren Lieblingshängen gehört. Mit Rang drei kam sie erneut aufs Podest. Und selbst vor zwei Jahren, im März 2018, bewies die damals 29-Jährige, dass sie noch längst nicht zum alten Eisen gehört. Sie ließ die Überfliegerin Mikaela Shiffrin (USA) hinter sich und freute sich beim Überraschungsssieg der Norwegerin Ragnhild Mowinckel über einen „hervorragenden“ zweiten Platz.
Viktoria Rebensburg hat die Besonderheit des Ofterschwanger Weltcups immer wieder betont: „Die familiäre Atmosphäre hier ist etwas ganz besonderes. Das Flair mit der Sonnenalp taugt mir genauso wie der anspruchsvolle Hang“, hatte sie noch vor ihrem letzten Rennen im Allgäu vor zwei Jahren gesagt. „Hierher komme ich immer besonders gern“, hatte sie auch ein Lob für die Skifans im Allgäu parat. „Die Stimmung ist immer bombig und man sieht viele bekannte Gesichter, denen man es besonders zeigen möchte.“
Rebensburg und der Weltcup in Ofterschwang – das war eine ganz besondere Liaison. „Schade, dass sie jetzt zu Ende geht“, sagt Michael Fäßler. „Aber wir wünschen Vicky auf ihrem weiteren Lebensweg natürlich alles erdenklich Gute. Und sie ist bei unseren künftigen Weltcups natürlich immer ein gern gesehener Gast.“